SIEBEN - Laden, Café & Herberge

 

Niemals werde ich die Caffés vergessen, wo ich Verliebte im Paradies gesehen, und Hoffnungslose in der Hölle, Musik gehört, die bis heute ertönt, Engel ertappt, die einer Praline wegen auf die Erde gekommen. Alles zum Preis von Cappuccino und Hörnchen. 

Stefano Ferrio


Für die Buchung unserer beiden Ferienwohnungen erreichen Sie uns über das Kontaktformular auf unserer Webseite (siehe Übernachten), per E-Mail oder über die Buchungsportale Booking.com und Airbnb.

Unsere kleine Herbst-Pause ist vorüber.

Wir sind wieder da und unsere Tür ist von Samstag bis Dienstag

geöffnet. (Bitte die graue Haustür daneben nehmen! :)) Nicht daneben auf dem Foto, sondern am Haus...;)

Morgendlicher Blick über die Felder zwischen Weida und Greiz


Der Wecker, jetzt am Morgen, sagt etwas völlig anderes, als mein Blick nach draußen. Vor kurzem, gefühlt ist es erst ein paar wenige Tage her, ein Lichtstreif am östlichen Horizont, oben hinter den Bäumen. Kurz darauf ein feuerroter, glühender Ball, der die letzten Wochen des Sommers in Trägheit taucht, die uns wie eine zweite Haut umhüllt. Fünfunddreißig Grad, die Menschen schleppen sich über das Pflaster und sie atmen schwer.

 

Heute ist es, als ich aufwache, endlich grau. Ein einfarbiges Zelt überspannt den Himmel, darunter die Bäume, deren sattes Sommergrün an nicht wenigen Stellen bereits gelbbraunen Herbsttönen zu weichen beginnt. Die Apfelbäume tragen keine Äpfel in diesem Jahr, ein Obstloser Herbst. Ein paar seltene Faultiere fallen in die staubtrockene Wiese, die seit Wochen unter meinen Schritten leise knirscht und raschelt, wenn ich an freien Tagen oder am Abend draußen bin. Es gibt wenig zu tun. Wenig, was im Augenblick sinnvoll ist. Einiges müsste (oder auch nicht). Wir sind es, die den Dingen das Müssen verleihen. Vielleicht, um unseren Leben einen Sinn zu geben, an dem wir uns festhalten können, der Glaube und Daseinsberechtigung bedeutet. Dann gehen wir weiter, immer weiter und manchmal auch zurück. Den meisten Dingen, die uns so unendlich gewichtig erscheinen, ist es egal.

          

Die Trockenheit frisst die Möglichkeiten und der Lehmboden auf dem Kapellengrundstück ist stellenweise so hart, dass ich den Spaten und anderes Gerät ein bisschen resigniert zurücktrage.

 

Die Natur sagt ganz klar Nein und ich weiß, es wird werden wie alle Jahre. Ich werde manches nicht aufholen können. Weil die Tage in Bälde zu kurz sein werden, für all das, was ich noch wollen würde.

 

So, wie auch nicht alles in ein einziges Leben passt.

      

Ich sehne mich nach dem Herbst und mancher Sonnenanbeter schaut mich skeptisch von der Seite an, wenn ich meine Novemberliebe offenbare. Dorthin gehen wir jetzt in großen Schritten, durchqueren leichtfüßig erst den September, in dem wir bereits mittendrin sind und dann den Oktober, der ihm unmittelbar folgt. Jahr für Jahr.

      

Das Stadtfest der Kleinstadt ist vorüber und die Organisatoren werden, so wie immer, von einem vollen Erfolg reden. Erfolg, der sich in Litern, Bratwürsten und Kuchenstücken bemisst.

 

Ganz bestimmt war es gelungen, ein bisschen gelungener, als in den Jahren zuvor. Die Zeit zieht ihre Kreise und die kleinen Hexenhausbuden unten auf dem Markt sind wieder abgebaut und bis zum nächsten Mal verstaut. Und auch die fliegenden Händler sind fort. Weitergezogen, weitergeflogen. Zu anderen Stadtfesten, auf anderen Märkten. Zurück bleiben ein paar leere Flaschen, in Ecken, in denen sie noch keiner gefunden hat und Erinnerungen, die wenn die letzten Blätter gefallen sind, verblasst sein werden. Der Herbstwind trägt sie fort, vorbei an den gelben Ortseingangsschildern, über die Felder und Wiesen, über denen vor ein paar Tagen, frühzeitig ein erster Nebel lag. 

 

Zwei Tage lang Menschen, von denen ich mich frage, wo sie denn sonst sind. Woher sie kommen?

 

An den normalen Tagen, den Alltagen, an denen die Kleinstadt in Stille gewickelt scheint. Besucher, die uns besuchen und wieder fortgehen. Und die anderen?

          

Stille Post II

Am vergangenen Stadtfest-Sonntag, eine Frau, die im Gehen noch schnell eine Kanne kauft, die sie gut festhält für den Tee, für den Winter, für wärmende Stunden, wenn die Wölfe auf Samtpfoten um die Häuser schleichen und die früher, bevor die Zeit zerbrochen ist, öfter bei uns gewesen ist.

 

Sie freut sich augenscheinlich mich zu sehen, weil ich doch nicht am Meer bin…Die Leute erzählen…,

 

dass das Café nur noch an den Sonntagen geöffnet wäre. Den Samstag, den Montag und den Dienstag kehren sie mit ihren großen Gerüchtebesen unter den Tisch, zu all dem anderen, was dort schon liegt und ein bisschen festgetreten scheint. Teilwahrheiten in zu kurzen Kleidern.

 

Am Meer bin ich leider gerade nicht, sondern in der Kleinstadt, mit den leichtfüßigen Gerüchten, hinter der Mauer der Blauen Schürze, die nach langem Dornröschenschlaf, gerade ihr Comeback zu erleben scheint. Wie auch immer. Dornröschen reibt sich die Augen, nur der Prinz lässt im Augenblick noch auf sich warten. Und das Meer wartet selbstredend auf mich. Ab und an, wenigstens einmal im Jahr höre ich es rufen. Dann gehe ich dem nach. Man kann nie wissen, was für einen noch kommt und die Sache mit dem beständigen Aufschieben wird nicht für immer gelingen.

 

Aber sonst bin ich gerade eben hier, für alle die es wissen und besser wissen 😉, als ich selbst…

          

In diesem Sinne, kommen Sie/kommt gut in den Herbst.

 

Herzliche Grüße

 

Ihre/Eure

 

Cornelia Unteutsch